Förderverein Buxtehuder Hafen und Este e.V.

Ewer „Margareta“

Bewegliches Maritimes Kulturdenkmal Seit 1992

Durch das tatkräftige Engagement vieler ehrenamtlicher Helfer und des neuen Eigners – dem Altstadtverein Buxtehude e.V. – kehrte am 25. Mai 1987 der Ewer Margareta nach 37 Jahren Abwesenheit im Schlepp einer Barkasse in seinen Heimathafen Buxtehude zurück.

Mit viel Leidenschaft und Akribie wurde dieses einmalige Stück Buxtehuder Geschichte seitdem restauriert. Der ursprüngliche Zustand ist inzwischen weitestgehend wieder hergestellt. Sogar die Farbgebung des Ewers entspricht dem ursprünglichen Anstrich, denn aus vorgefundenen Farbresten ließen sich die Farben feststellen und im gleichen Ton anmischen.

Nun hat ein unwiederbringliches Stück Buxtehuder Seegeschichte wieder einen Liegplatz, an den es über Jahrzehnte hinweg Fracht gebracht hat – dem Fleth – mitten im Herzen der Buxtehuder Altstadt. Erleben Sie die Margareta hautnah, z.B. beim Buxtehuder Altstadtfest mit abwechslungsreichem Kulturprogramm oder bei einer Open-Ship-Besichtigung.


Geschichte

Am 11. November 1896 unterzeichneten der Buxtehuder Schiffer Nikolaus Ecks und der Elmshorner Schiffbaumeister D. W. Kremer Sohn einen Vertrag für den Bau eines eisernen „Giegewers“ (einmastig) mit Holzboden. Der Preis wurde mit 5.150.-Goldmark vereinbart. Der Liefertermin wurde mit Juni 1897 angegeben. Am 11. Mai 1897 war Stapellauf und Übergabe. Der Ewer wurde auf den Namen „Margareta“ getauft.


Besonderheiten und Bauart

Über Jahrhunderte war der „Ewer“ das typische Frachtschiff der Niederelbe und der Nordseeküste vorgelagerten Wattengebiete. Durch die plattbodige Bauart sind Ewer in der Lage Reviere zu befahren, deren Wasserverhältnisse sich durch Ebbe und Flut ständig ändern. Insbesondere für die flachen Gewässer im Wattenmeer und die seichten Flussläufe sind sie ideal angepasst.

Der fehlende durchgehende Kiel wird durch Seitenschwerter kompensiert. Diese bedeuten zwar einen ungleich höheren Aufwand bei Segelmanövern, wirken aber sehr effektiv gegen seitliche Abdrift. Während die frühen Ewer ausnahmslos aus Holz gebaut wurden, setzte sich mit der Zeit Schiffbaustahl durch. Zeitweise gab es noch eine Kompositbauweise mit Stahlrumpf und Holzboden. Auch das Segel als Antriebsquelle verlor mit der Zeit an Bedeutung, nach und nach wurden die Ewer motorisiert.

Manche Ewer haben die Zeit überdauert und sind heute als Traditions- oder Museumsschiffe – zum Teil auch noch in Fahrt – von Schiffsenthusiasten liebevoll gepflegt. Die Margareta wurde 1987 in Buxtehude restauriert. Seit 1992 ist die Margareta ein maritimes Denkmal der Industrie- und Technikgeschichte.


Ein Schiff, viele Erlebnisse: Veranstaltungen an Bord

Mit dem Ewer Margareta hat der Förderverein im Rahmen der kulturellen Wiederbelebung von Hafen, Este und Fleth 2015 die Pflege eines einzigartigen Teils Buxtehuder Geschichte übernommen und stellt das maritime Denkmal für Veranstaltungen wie „Altstadtfest“, „HanseAhoi“ und „FlethFest“ zur Verfügung.

Auch kulturelle Veranstaltungen wie „Tag des offenen Denkmals“,„Buxtehude liest!“ und individuelle Veranstaltungen – zum Beispiel von der Lebenshilfe oder der Gruppe NETTWARK PLATT des Heimatvereins – können an Deck (falls erforderlich sogar wettergeschützt) oder unter Deck durchgeführt werden.

Technische Daten

  • Baujahr: 1897
  • Länge: 17,50 m
  • Breite: 4,38 m
  • Masthöhe: 17m
  • Tiefgang: 0,90 m
  • Gewicht: 25 t
  • Zuladung: 55 t
  • Segelfläche: 120m²