Buxtehude liest 2024

Bereits zum vierten Mal fand am 22. Juni an Bord der „Margareta“ das Lesefest des Förderkreises der Stadtbibliothek statt. Premiere in diesem Jahr: die Lesungen fanden auf der Eventbühne im Freien statt. So wurde das Schiff in seiner Funktion als bewegliches Denkmal einmal mehr als Erlebnisort genutzt – ganz im Sinne des Denkmalschutzes.

Bei angenehmen Temperaturen, einer leichten Brise und Hochwasser im Fleth kam richtig maritime Stimmung auf. Seicht schwojte das Schiff in den Vorleinen zwischen West- und Ostfelth hin und her.

Sechs Lesungen zwischen 17:00 und 21:30 Uhr, mit Geschichten und Gedichten für Groß und Klein lockten über 50 Zuhörer an Bord. Jeweils zur vollen Stunde läutete Ulrike Kaden die Schiffsglocke zum nächsten Programmpunkt, gefolgt von einer Begrüßung der Gäste durch Jörg Eisebraun.

Auch in der umliegenden Aussengastronomie konnte den Vorträgen dank der Soundanlage von Jan Sauerwein gelauscht werden. Genauso gut war allerdings an Bord die Live-Musik einer privaten Feier in der Fleth-Gastronomie zu hören. In Absprache mit dem Party-Veranstalter wurde das Problemchen schnell und einvernehmlich gelöst.

Die Lesungen deckten ein breites literarisches Spektrum ab. Die Vorträge, mal kürzer, mal länger, wurden in allen Fällen vom Publikum mit viel Applaus honoriert. Zum Abschluss gab es bei einem Glas Wein aus Ulrikes Keller – zusammen mit Ruthild Jahnel, der ersten Vorsitzenden vom Förderkreis Stadtbibliothek Buxtehude e.V –  noch einen gemeinsamen Rückblick auf die Veranstaltung. Das Fazit: „Wir freuen uns auf das Lesefest 2025“

Das Programm an Bord im Rückblick

„Der Schrecken der Ozeane“

von Leuw von Katzenstein – Lesung für Kinder, gelesen von Susi Milewski 

Buckelbert Hansen und sein Glücksrabe Friedrich meistern mit einer Schar wilder Piraten die abenteuerlichsten Gefahren. Sie wetteifern mit Albert dem Albernen und Robert der Rotznase um Geld und Gold, kämpfen gegen übermächtige Feinde und werden dabei selbst zu Gejagten des hungrigen Krokodils Cicero und der unerbittlichen Prinzessin Libella von Lissabon.

Eine Geschichte aus „…und noch ein Küßchen“

von Roald Dahl, gelesen von Karl Riccius

Roald Dahl wurde mit seiner ersten Sammlung makabrer Musenküsse weltberühmt als ein Meister des schwarzen Humors. Diese Folge lustvoller Gruselgeschichten enthält ein gesteigertes Quantum der begehrten Lesedroge. Kurze Geschichten mit einem schier absurd-unerwarteten Ende, wie sie nur das erzählerische Genie Dahl sich ersinnen kann. Der international gefeierte Schriftsteller Dahl übertrifft sich hier selbst. Dahl malt mit Wörtern wie kaum wohl ein anderer … dabei stellen die Geschichten zugleich an Spannung jeden Kriminalroman in den Schatten.




Gedichte von Mascha Kaléko

gelesen von Dorothea Lenz


Mit Charme und Humor, mit erotischer Strahlkraft und sozialer Kritik erobert sich die junge Mascha Kaléko im Berlin der Weimarer Republik die Herzen der Großstädter. Sie ist 22, als sie ihre ersten Gedichte veröffentlicht. Es sind Verse in zärtlich-weiblichen Rhythmen, die jeder versteht, weil sie von Dingen handeln, die alle erleben: von Liebe, Abschied und Einsamkeit, von finanziellen Nöten, von Sehnsucht und von Traurigkeit. Mit dieser »Gebrauchslyrik« im besten Sinne ist sie im Berlin der Zwanziger- und Dreißigerjahre berühmt geworden, und auch heute, hundert Jahre nach ihrer Geburt, wird ihre Fangemeinde immer größer. Ihre Poesie ist stets von einer Prise Ironie begleitet, lässt keinerlei Sentimentalität aufkommen. Diese eigentümliche Mischung aus Melancholie und Witz, steter Aktualität und politischer Schärfe ist es, die Mascha Kalékos Lyrik so unwiderstehlich und zeitlos macht.



„Stein und Flöte“

von Hans Bemmann, gelesen von Florian Zager-Rode


Lauscher ist ein Mensch, der stets in die Irre geht und dennoch immer ans Ziel gelangt. Als er einen geheimnisvollen Stein und eine Flöte erbt und dazu ein wundersames Holzstück geschenkt bekommt, setzt er alles daran, mit diesen magischen Gaben die Welt seinen Wünschen gemäß zu unterwerfen – und scheitert. Doch das Schicksal beschert ihm so manches phantastische Abenteuer, um ihn letztendlich auf seinen ganz persönlichen Weg zu führen.

„Für Margareta“

geschrieben und gelesen von Katrin Wernecke

Katrin Wernecke liest ihre selbst verfasste Geschichte „Für Margareta“, die sich – natürlich – um den wunderschönen alten Ewer dreht, auf dem an diesem Abend gelesen wird.
 


„Es fällt den Matrosen nicht schwer“

von Joachim Ringelnatz, gelesen von Jörg Eisebraun 


Joachim Ringelnatz (* 1883; † 1934) war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für humoristische Gedichte bekannt ist. Er war bekannt zur Zeit der Weimarer Republik. Sein witziges und geistreiches, teils skurriles und expressionistisches Werk ist noch heute bekannt.