Das Steampunk-Festival „Aethercircus“ war bei seiner Erstaufführung vor vier Jahren bereits ein großer Erfolg, sollte aber in diesem Jahr bei weitem übertroffen werden. Wieder mit dabei: Unser Ewer „Margareta“ als Eventbühne.
Den Auftakt bei strahlendem Sonnenschein machten die Folk-Dandies aus Belgien. Fabian Beghin, Steve Louvat, Jean-Sébastien Wasme und Bruno Herze tingelten von Bühne zu Bühne und hatten am Samstag um kurz vor 16:00 Uhr ihren ersten Auftritt an Bord der „Margareta“. Die vier Musiker in ihren stilvollen Outfits erwiesen sich als Publikumsmagnet. Das Fleth war von der Mühle bis zur Bitter-Brücke zu beiden Seiten gesäumt mit gut gelaunten Festival-Gästen – und die bekamen ein einzigartiges Folk-Rock Repertoire geboten.
Aus Improvisation wird Programm
Der Übergang zum nächsten Programmpunkt verlief ungewollt fließend. Nikkijara, die Teufelsgeigerin, hatte vor ihrem Auftritt keine Möglichkeit zum Soundcheck. Kurzerhand schloß Jan einen weiteren Mikrofoneingang am Mischpult an und Nikkijara stieg in das laufende Programm der Dandies ein. So ergab sich aus dem spontanen Soundcheck eine Jam-Session.
Genauso fließend ging es weiter. Noch während des Musikprogramms bereitete Marlene Kiepke ihre Luftakrobatik-Performance vor. Nikkijara begleitete Marlenes atemberaubende Vorstellung auf der Geige, beim Publikum herrschte währenddessen absolute Stille. Was hoch oben in der Takelage an der Tuchschlaufe geboten wurde ließ die Zuschauer einfach nur staunen. Eine Premiere: Marlene ist zwar schon weltweit an vielen aussergewöhnlichen Orten aufgetreten, auf einem Schiff aber bisher noch nie. Ihr Fazit trotz des mitschwankenden Decks: „Das war nicht der letzte Auftritt auf einem Schiff!“
Den Abschluss des ersten Tages an Bord bildeten zwei Lesungen von Markus Gerwinski und Ju Honisch. Damit war für die Bord-Crew Jan und Ulrike allerdings noch kein Feierabend. Die abendliche Feuershow auf dem Wasser unterstützen sie mit Jans Boot als schwimmende Plattform für die Feuerspucker.
Kleines Problem – großes Finale
Der zweite Tag begann mit einem Missverständnis. Zum Auftakt waren Kaspar und Marco mit ihrem Kinderprogramm „Firlefanz und Schabernack“ geplant. Aus technischen Gründen wurde dies kurzerhand an Land vor den Bier-Baum verlegt. Die Aufführung war einfach klasse, die lustigen Geschichten und ihre Mitmach-Elemente machten den Kindern sichtbar viel Spass.
Kurz darauf kamen die Dandies wieder an Bord, das Fleth-Ufer füllte sich so schnell wie am Vortag. Was sich am Samstag zufällig ergab, wurde am Sonntag wieder aufgegriffen. Fließende Übergänge und gemeinsame musikalische Untermalung hatten sich bewährt und endeten auch am zweiten Tag in tosendem Applaus. Zum Abschluss folgte wieder eine ruhige Darbietung, die Lesung von Christian Günther.
Die Bilanz des Fördervereins nach einem spektakulären Wochenende: Großartige Künstler, die sich perfekt ergänzten, unterstützt von einer engagierten Crew an Bord.